Wie ist das mit orangen Punkten auf Birnenblättern, dem Birnengitterrost genau?
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Der Birnengitterrost kommt auf Birnen und Verwandten davon vor. Es handelt sich hier um einen Pilz der im Wirtswechsel lebt. Im Sommer lebt und entwickelt er sich auf Birnbäumen, macht hier im Herbst seine Sporenlager und entläßt die Sporen in die Natur und stirbt ab. Die Sporen landen zum Teil auf Wacholdertypen, die teilweise nicht immun gegen diese Pilze sind. Dort entwickelt er sich bei optimalen Bedingungen (feucht und mild) im Spätwinter im Wacholderholz und bildetet dort wieder Sporenlager. Diese sind angesiedelt am älteren Holz des Wacholders, erkennbar an stellenweise Verdickung des Holzes und als orange Lappen oder Fäden, bei feuchtem Wetter geleeartig. Zum Zeitpunkt des Austriebes der Birnbäume entläßt der Pilz wieder seine Sporen und der Kreis beginnt von Neuem. Maßnahmen dagegen sind zuallererst Wacholdertypen pflanzen, die nicht oder wenig befallen werden. Dann vor allem bei der Pflanzung von Wacholder oder Birnbäumen geographisch trockerne Standorte auswählen. Südlagen, windige Situationen, wo rasch Pflanzen wieder abtrocknen. Nicht neben größeren Gewässern, nicht unbedingt in hohen Wiesen. Aber auch bei bestehenden Pflanzen für trockerene Verhältnisse zu sorgen. Durch Auslichtungsschnitt für Licht und Luft in die Pflanzen sorgen. Befallene Blätter können schon im Juli entfernt werden. Gesunde Pflanzenernährung sind ein weitere Maßnahme, im Herbst alle Birnbaumblätter gut entsorgen. Erst ab Blütenbeginn der Birnen bis Juni kann gegen die Pilzentwicklung mehrmals gespritzt werden. Eine Spritzung am Wacholder hat sich als nicht zielführend erwiesen, dort gilt es befallenen Äste großzügig ausschneiden. Notfalls den Wacholder ganz entfernen. Interessanterweise gibt es diesen Wirtswechsel nicht nur zwischen Birne und Wacholder. Es gibt nahe Verwandte des Pilzes der vom Wacholder zu Eberesche, Weisdorn, Quitte, Felsenbirne und sogar Cotoneaster im Wirtswechsel lebt.
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